von Alexandra Carstens
Gerade fühlt sich das Leben leichter an, die langen Tage, das sonnige Licht und die Wärme am Abend beschwingt die Menschen. Auch in der Praxis erlebe ich, dass meine KlientInnen mit einer sommerlichen Beschwingtheit zu mir kommen. Das tut allen gerade gut.
Gleichzeitig gibt es noch viele Menschen, die gesundheitlich unter den Folgen von Post Covid leiden, die auf eine Behandlungsmöglichkeit und Besserung hoffen.
Zusätzlich begegne ich gerade oft Menschen, die zwar gesundheitlich gut durch die Pandemie gekommen sind, die jetzt jedoch die daraus resultierende seelische Belastung spüren. Ein beträchtlicher Anteil der Last hat mit dem „Zu viel“ und „zu wenig“ während der vergangenen Pandemie Jahre zu tun.
Zu viel und zu wenig
Zu viel zu eng aufeinandersitzen, zu viel aushalten und durchstehen, zu viel trotzdem noch funktionieren, zu viel was so nebenbei noch passiert ist, zu wenig Kontakt, zu wenig Austausch, zu wenig Sicherheit, zu wenig Leichtigkeit und noch so vieles mehr.
Im Hier und Jetzt fühlt sich vieles wieder an wie zuvor und doch ist es wichtig, achtsam damit umzugehen, dass wir alle eine unterschiedlich lange Zeit mit „zu viel“ und „zu wenig“ erlebt haben und dass die Belastung jetzt immer noch spürbar sein kann.
Wenn ich die Pandemie-Jahre im therapeutischen Setting anspreche, dann ernte ich oft einen erstaunten Blick und dann ein „Stimmt, daran habe ich gar nicht mehr gedacht.“
Covid: schon fast vergessen…
Es ist schon spannend zu spüren, wie eigen das Gehirn funktioniert und wie weit es Dinge und Erlebnisse der nahen Vergangenheit wegschieben kann, bis hin zum Dissoziieren. Das ist einerseits ein guter Abwehrmechanismus, um wieder Zuversicht spüren zu können und handlungsfähig zu sein, andererseits schränkt es auch ein, weil wir denken: „Es ist doch alles (wieder) gut, warum bin ich jetzt nicht leistungsfähig, warum kann ich den Moment nicht genießen?“… und wir dann an uns selbst zweifeln.
Ich glaube, dass wir gerade jetzt einen achtsamen Umgang mit uns und unserem Erleben brauchen, dass wir uns erlauben sollten, bewusst darüber zu trauern, wie vieles unwiederbringlich nicht sein konnte, wie schwierig sich manche Veränderung bis heute anfühlt und wir noch immer angestrengt sein dürfen.
Selbstbehandlung mit ROMPC®
Im ROMPC haben wir die Möglichkeit durch eine Selbstbehandlung (Reiben im Uhrzeigersinn über dem Herzen und einen passenden Satz) Erleichterung zu finden.
„Ich liebe und akzeptiere mich voll und ganz mit all meinen Stärken und Schwächen und auch damit, dass ich gerade noch so angestrengt bin von diesem „zu viel“ der vergangenen Jahre.
Und ich mir gleichzeitig wünsche, wieder leichter und befreiter in meinen Tag zu starten und diese sommerlichen Tage jetzt endlich wieder genießen zu können.“
Diese ausgesprochene Verbindung zwischen der bestehenden Belastung und dem Wunsch, wie es sein könnte, ist eine hilfreiche Möglichkeit, um ein eigenes gutes Tempo zu finden, in dem wir in unserer Energie gut leben können.
In diesem Sinne wünschen wir Euch, dass ihr gut auf euch achtet und den Sommer genießen könnt, was auch immer Eure Pläne sind.