Paradoxien und Ambivalenzen als Motor für Veränderung in der Psychotherapie

Heute möchten wir Sie einladen, etwas über Phänomene im Alltag zu erfahren: über Paradoxien und Ambivalenzen

In Teil 1 dieser Reihe wurden Paradoxien und Ambivalenzen definiert. In Teil 2 stand der Umgang damit in Organisationen und Teams im Mittelpunkt. Dieser dritte Artikel richtet den Fokus auf die Psychotherapie. Denn in keinem anderen Feld wird die produktive Kraft von Ambivalenzen und Paradoxien so sichtbar wie im therapeutischen Prozess.

Menschen kommen in Psychotherapie, weil sie Veränderung wünschen. Gleichzeitig kann genau diese Veränderung Angst auslösen oder Widerstand erzeugen. Aus Sicht der Veränderungspsychologie ist das kein Defizit – sondern ein normaler Bestandteil jeder Transformation.

Warum Veränderung paradox ist

Veränderung bedeutet Unsicherheit. Unser Nervensystem bevorzugt Sicherheit vor Wachstum. Das führt zu einem scheinbaren Widerspruch: Wir wollen Veränderung – aber wir fürchten die Folgen. In der Psychotherapie zeigt sich dieses Spannungsfeld häufig als Widerstand. Systemisch betrachtet ist Widerstand kein Merkmal von mangelnder Motivation, sondern Ausdruck einer paradoxen Botschaft im inneren Erleben. Es kann auch sein, dass unser limbisches System, dort insbesondere die Amygdala mit Angst und Stress reagiert auf anstehende Veränderungen. In der Amygdala hat das Vorrang, was dem Überleben dient. Eine Veränderung, die nicht lebensnotwendig ist, kann also von dort aus schnell verworfen werden. Auch die somatischen Marker, die im Körper verankert sind, können, wenn sie nicht integriert sind, den hilfreichen Veränderungsprozess…

Weiterlesen bei Netzwerk Stress & Trauma

Dort finden Sie auch alle anderen Artikel aus der Reihe.

Paradoxien und Ambivalenzen als Motor für Veränderung in der Psychotherapie
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